Against All Odds Pt. 3 – The Details
Against All Odds Pt. 3 – The Details

Baumwolle – Der Stoff der Widerstandsfähigkeit Teil 3

Der Weg zur plastikfreien Sportbekleidung

Plastikfrei bedeutet 0 % Plastik. Um dieses Versprechen einzuhalten, reicht es nicht, nur natürliche Stoffe zu verwenden; alle Komponenten eines Kleidungsstücks müssen ebenfalls plastikfrei sein. Zu Beginn des Prozesses ist es oft schwer zu erkennen, wie stark Plastik in der Modeindustrie verbreitet ist.
Die größte Enttäuschung erlebten wir bei der Suche nach plastikfreien Reißverschlüssen. Während es viele Metallzähne gab, war Baumwollband nicht erhältlich. An diesem Punkt wurde klar, dass alle Reißverschlüsse Plastik enthielten, entweder in Form von Polyester oder als Mischung aus Baumwolle und Polyester (Polycotton). Unsere Lieferanten waren unnachgiebig, und maßgeschneiderte Baumwollreißverschlüsse schienen finanziell unrealistisch. Wir mussten auf unsere größte Stärke setzen: unsere Begeisterung. Es dauerte eine Weile, aber schließlich überzeugten wir sie von unserem Projekt und den Möglichkeiten, die eine plastikfreie Zukunft bieten kann. Das war ein wichtiger Schritt, denn wir hatten Lieferanten gewonnen und eine seltene Ressource gesichert.

Die Beschaffung der Etiketten stellte eine weitere Herausforderung dar. Industrielle Druckverfahren verwenden häufig Plastikderivate, die schädliche Chemikalien enthalten. Während es möglich ist, sichere Druckalternativen zu finden, sieht die Situation bei Stickereien anders aus. Auch hier war es schwierig, etwas anderes als Polyamid zu finden. Doch dann entdeckten wir ein kleines Unternehmen in Italien, das sich auf Baumwollstickerei spezialisiert hat. 

Wir scherzen oft, dass das gestickte Etikett der einzige Nachweis für die Authentizität eines echten Mover-Kleidungsstücks ist. Wenn man genau hinsieht, entdeckt man möglicherweise einen kleinen losen schwarzen Faden. Das liegt daran, dass Baumwolle im Gegensatz zu Polyamid nicht versiegelt werden kann. Zudem kann der Geruch nach einem langen Arbeitstag ebenfalls darauf hinweisen, ob synthetische Materialien in einem Kleidungsstück enthalten sind.

Diese kleinen Details veranschaulichen das Ausmaß unserer Vision. Über Reißverschlüsse und Stickereien hinaus haben wir uns bis ins kleinste Detail verpflichtet, plastikfrei herzustellen. Es kostete uns mehrere Jahre unermüdlicher Verhandlungen und intensiver Forschung, um die richtigen Stoffe und Zubehörteile zu finden, und trotzdem war das noch nicht genug. In Bezug auf Plastik dachten wir, wir hätten schon alles gesehen und gehört. Doch das Schlimmste sollte noch kommen: Unsere Hersteller konnten nicht mit Baumwollgarn nähen. Polyester war die einzige Möglichkeit für sie, die Näharbeiten durchzuführen. Akzeptierten wir dies, opferten wir unser Recht eine 100% plastikfreie Marke zu sein. Diese ernüchternde Erkenntnis hielt uns jedoch nicht auf. Im Gegenteil, sie motivierte uns zusätzlich. Wir hatten die Chance, legitim zu werden. Als entschiedene Gegner von Plastik war es unsere Pflicht, aktiv zu werden, wenn echte Herausforderungen auftauchten.

Problemlösung erfordert oft einen Perspektivwechsel, wobei der Kontext wichtiger ist als das Problem selbst. Unsere Lösung kam in Form eines Nadelöhrs. Tatsächlich gab es keine Nähmaschine, die mit für Baumwolle geeigneten Nadeln arbeitete. Über die Jahre war die Technik des Nähens mit Baumwolle durch die Bequemlichkeit von synthetischem Garn in Vergessenheit geraten. Indem wir unsere Hersteller davon überzeugten, diese Methode wieder aufleben zu lassen, erreichten wir das Unvorstellbare: Ein Kleidungsstück, das vollständig aus Baumwolle besteht und im Freien besser funktioniert als ein Synthetisches.

Und so entstand die erste Outdoor-Kollektion, die zu 100 % plastikfrei war.

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