Baumwolle – Der Stoff der Widerstandsfähigkeit Teil 2
Heute gilt die Dehnbarkeit eines Stoffes als wesentlicher Bestandteil moderner Sportbekleidung. Sie soll den Körper bei jeder Bewegung unterstützen. Aber bevor wir das einfach hinnehmen, sollten wir uns fragen: Welche Bewegungen erfordern wirklich, dass sich der Stoff bis zum Dreifachen seiner normalen Länge dehnt? Ist unsere Leistung schlechter, wenn wir ein klassisches Baumwoll-Poloshirt tragen, wie eines von Lacoste? Unser Ansatz widerspricht den gängigen Normen der Sportindustrie und lehnt unnötige, oft leere Standards ab. Um Bewegungsfreiheit zu garantieren, haben wir Kleidungsstücke mit weiteren Schnitten entworfen, die es den Gliedmaßen ermöglichen, sich frei zu bewegen. Zudem haben wir die Silhouetten dort verlängert, wo zusätzlicher Schutz erforderlich war.
Wetterschutz:
Es ist relativ einfach, eine vollkommen wasserdichte Jacke herzustellen, wenn sie aus Plastik besteht, da man die Teile durch Hitze, Druck und Klebstoff versiegeln kann. Nähte hingegen lassen Wasser eindringen, und jede Naht in einem technischen Stoff kann ein Schwachpunkt sein. Bei natürlichen Stoffen sind solche Nähte unvermeidbar. Unser Ziel war es nie, die wasserdichten Eigenschaften von Plastik-Membranen zu übertreffen. Stattdessen setzen wir auf einen intelligenten Ansatz, bei dem wir gezielt identifizieren, wo der Schutz vor Nässe wirklich notwendig ist. Das hängt stark von der jeweiligen Sportart ab: Beim Wandern sind Kopf und Schulter besonders stark dem Regen ausgesetzt, beim Radfahren trifft es vor allem die Vorderseite des Kleidungsstücks. An Stellen mit hoher Reibung, wie Knien und Gesäß, sind zusätzliche Verstärkungen wichtig. Unsere Lösung besteht darin, Kleidungsstücke zu entwerfen, die diese kritischen Nähte vermeiden. Wo das nicht möglich ist, nutzen wir spezielle Nahttechniken, um das Eindringen von Wasser zu minimieren.
Auch Taschen müssen gut durchdacht werden. Sie müssen unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden: groß genug, um nützlich zu sein, klein genug, um das Gleichgewicht nicht zu stören, und minimal gehalten, um unnötige Nähte zu vermeiden. Wie bei jedem Designprozess geht es letztlich darum, zu entscheiden, was wirklich gebraucht wird und was nicht.
Unser Ansatz beim Schnittmuster-Entwurf ist daher reduzierend und funktional zu arbeiten: Die Form folgt dem Stoff, und wir gestalten sie so, dass alles Überflüssige entfernt wird, bis nur noch das Wesentliche des Kleidungsstücks übrig bleibt. In diesem Sinne stehen unsere Designs im klaren Gegensatz zur Modeindustrie.